Donnerstag, 23. September 2010

Tag 6, Krasnojarsk

Wir haben heute zwei neue Fahrgäste in unserem Abteil bekommen, zwei junge Studenten, die leider auch kein englisch sprechen, einer studiert Geologie und zeigt uns verschiedene Steine, die er in einem Sack verstaut hat. Der Andere studiert Agrarwissenschaft, soviel ich das verstanden habe, jedenfalls etwas, das mit Erde zu tun hat. Tatjana ist wohl ziemlich froh, wieder mit jemanden flüssig reden zu können und nutzt diese Gelegenheit auch, in dem sie dem jüngeren, Olad, stundenlang von mir, unserer bisherigen Reise und ihrer Familie erzählt. Die Sprache ist wunderschön, ich höre dem Gespräch zu wie einem Lied und alle zehn Sätze verstehe ich auch worum es sich dreht, dann, ziemlich unhöflich, döse ich weg

Kasachen scheinen nicht sehr angesehen zu sein, immer wenn sich jemand laut verhält oder am Bahnhof in ein Gespräch mit dem Militär verwickelt ist, sagen sie „Kasacki“. Alle sind freundlich, lächeln und bieten mir Essen an, aber ohne die Sprache bin ich nicht viel mehr als ein dekoratives Möbelstück. Die Landschaft wird hügliger und unerwarteterweise wieder stärker bewohnt.



In Krasnojarsk (früheres Zentrum der sowjetischen Militärindustrie und bis zum Mauerfall für Ausländer verboten), Olads Stadt, gibt es sogar eine Universität. Witzig, dass sich bei uns die Pendler bereits über eine halbe Stunde Weg aufregen, hier kann die Fahrzeit der Pendler mehrere Tage dauern, so fährt Olad die Strecke Krasnojarsk - Irkutsk dreimal die Woche.

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